„Ausgezeichnetes Projekt“, so lautet zum sechsten Mal in Folge die Würdigung einer der eingereichten Arbeit des Gymnasiums Traben - Trarbach.
Dieses Mal beeindruckte der Leistungskurs Geschichte MSS 11 (Marie Berneck, Yannick Borinski, Philipp Havenstein, Lieve Malik, Paulin Müller, Rebecca Oster, Johannes Pautz, Björn Preikschat und Philipp Schütz unter der Leitung von Anette Heintzen) die Jury des bundesweiten Wettbewerbs Demokratisch Handeln in der Kategorie Geschichte und Erinnern. Lieve, Marie, Paulin, Philipp und Rebecca sind zudem Mitglieder der SoR-AG.
Ergebnis des Unterrichts und darüber hinaus ist die Broschüre „Ich war Enkircher Jüdin. Ich war Enkircher Jude. Vergesst mich nicht!“ Umfangreiche Recherchen und Gespräche mit Nachfahren jüdischer Enkircherinnen und Enkirchern machten eine Auseinandersetzung mit dem sensiblen Thema möglich. Menschen, die in Enkirch lebten, bevor sie verfolgt und die meisten von ihnen vernichtet wurden, werden mit ihren Schicksalen sichtbar.
In Auftrag gegeben und unterstützt wurde das Projekt vom Emil-Frank-Institut in Wittlich.https://www.emil-frank-institut.de/veranstaltungen-2015/aktuelles-2015/270-schulprojekt-des-gymnasiums-traben-trarbach
Die Broschüre ist über das Institut erhältlich oder im Anhang dieses Artikels online zu lesen.
Ebenso erhielten Eliza Boufi, Lydia Rörich und Mia Roth eine Urkunde für ihren Beitrag "Denk mal - Mach mal - Wir engagieren uns trotz Corona:
https://sor-ag-gymtt.jimdofree.com/schuljahr-2020-2021/denk-mal-mach-mal-wir-engagieren-uns-2020/
Herzlichen Glückwunsch von der Schulgemeinschaft!
Erneute Auszeichnung des Gymnasium Traben-Trarbachs im Rahmen des Förderwettbewerbs Demokratisch Handeln
Zum vierten Mal in Folge ist der schuldemokratische Entwicklungsprozess des Gymnasiums Traben-Trarbach, 'Denk mal – mach mal', als eines der Best Practice Projekte in Deutschland ausgezeichnet worden. Ausschlaggebend waren erneut die vielfältigen Aktionen der SoR (Schule ohne Rassismus) – AG.
Die Jury sprach der SoR-AG für ihre Auseinandersetzung mit Erinnerungskultur, Gemeinschaft, Diskriminierung und Ausgrenzung wiederum
besondere Anerkennung zu.
In diesem Jahr stand die Schul- und Lernkultur im Fokus. Unter dem Motto “Ein Schritt nach vorne - auch für mich?“ setzten sich AG-Mitglieder nicht nur theoretisch mit chronischen und schwer
heilbaren Krankheiten auseinander, sie suchten die Zusammenarbeit mit der Villa Kunterbunt, dem Nachsorgezentrum in Trier. Gemeinsam mit betroffenen jungen Mädchen entwickelten sie Verständnis
für die jeweiligen Krankheiten und auf dieser Basis ein Rollenspiel. Michelle Steffens aus der AG, selbst an Diabetes erkrankt, regte die Treffen in der Villa Kunterbunt an. Kreiert wurde ein
Button, der die Zusammenarbeit zwischen der Villa Kunterbunt und dem Gymnasium Traben-Trarbach symbolisiert.
Liam Kettermann, einer der kreativen Köpfe der SoR-AG, setzte dieses Rollenspiel, ergänzt um weitere Rollen wie Asylsuchende, Beamte, Obdachlose, Alleinerziehende, von Altersarmut betroffene Rentner, übergewichtige Jugendliche usw., in einem Brettspiel um. In Anlehnung an das „Spiel des Lebens“ erstellte er „Ziel des Lebens“. Einen Schritt nach vorne kann man nicht immer gehen, mangels Geld oder anderer Umstände. Er ließ dieses Spiel im Grundkurs Geschichte Probe spielen, setzte Verbesserungsvorschläge seiner Mitschüler*innen direkt um. Die Schüler*innen waren überrascht von den „Auswirkungen“ ihrer Rolle. Der Perspektiv-Wechsel bewirkte Erstaunliches.
Besonders wichtig war dieses Mal also die persönliche Auseinandersetzung mit Einschränkungen. Michelle hat verdeutlicht, wie es ist, mit chronischen Krankheiten zu leben und Liam hat mit Hilfe des von ihm entwickelten Spieles vielen Mitschüler*innen die Augen geöffnet. Sein Spiel regt zur Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten Arten von Einschränkungen an und macht bewusst, dass nicht jede(r) alles kann.
Beide Spiele wurden nicht nur in vielen Klassen und Kursen gespielt, sondern auch im Rahmen von pädagogischen Erwachsenen-Fortbildungen mehrfach vorgestellt.
Mark Grohmann entwarf zudem einen neuen Schulbutton und ein Banner mit dem Motto: Hand in Hand – Miteinander Tolerant – Gymnasium Traben-Trarbach.
Zur Urkundenübergabe im Rahmen der Lernstatt Demokratisch Handeln (#Mischdichein) in Bad Münder fuhren Michelle und Liam mit der betreuenden Lehrerin der SoR-AG, Anette Heintzen. Die Teilnahme an einer Lernstatt ist immer etwas ganz Besonderes. Vertreter*innen der Best Practice-Projekte Deutschlands werden eingeladen, um sich auszutauschen.
Liam dazu: „Zu sehen, wie viele Menschen sich mit Begeisterung engagieren, um sich für die Demokratie einzusetzen, hat mir besonders gut gefallen.“ Michelle: „Ich nehme sehr viele neue Erfahrungen und Kenntnisse mit. Nicht nur neue Projektideen für das kommende Schuljahr, sondern auch die Erkenntnis, wie viele Menschen bereit sind, sich für etwas einzusetzen und vor allem in welchem Alter. Gerade die Begeisterung der Grundschulen wird mir in Erinnerung bleiben.“
Für das nächste Schuljahr wird die SoR-AG sich mit neuen Projekten wieder bei Demokratisch Handeln bewerben.
Fotos: Grit Hiersemann; Helena Stock
Einige Reaktionen auf die Spielvarianten:
Brett- und Rollenspiel sind wichtig, weil man sich besser hineinversetzen kann in die Situation verschiedener Menschen und eventuell Vorurteile ablegen kann. (Anjali, 15 Jahre)
„Ich habe mich den Anderen gegenüber unwohl gefühlt, so weit nach vorne gehen zu dürfen. Dadurch kam es so rüber, als wäre man etwas Besseres. (Emma & Lisa, 14 Jahre)
Wenn man ganz hinten steht, fühlt man sich schlecht. Und wenn man danach ganz vorne steht, denkt man an die, die ganz hinten sind. Einerseits fühlt man sich vorne gut, doch denkt man immer an die, die nicht so weit vorne sind. (Matthias & Björn, 14/15 Jahre)
Nachdem man verschiedene Rollen hatte, wird einem erst richtig bewusst, wie eingeschränkt viele Menschen in ihrer Lebensweise sein können. (Marie & Lucy, 15 Jahre)
Wenn man das Spiel spielt, wird einem bewusst, wie wenig man teilweise über das Leben mit verschiedenen Einschränkungen, sei es irgendeine Krankheit oder eine Einschränkung wegen der Herkunft, weiß. Es ist gut, sich damit auseinanderzusetzen und zu begreifen, wie unfair Menschen in unserer Gesellschaft behandelt werden (Lara & Helen, 17 Jahre).
Wenn ich das Spiel spiele, wird mir mal wieder bewusst, in welch luxuriösen Umständen ich leben darf, und dass es Menschen gibt, die eingeschränkt sind, oft aber nichts dagegen tun können. Da sind alle gefragt.
(Amira & Eliza, 18 und 17 Jahre)
Die Presse dazu:
Hallo und willkommen auf unserer Homepage!
Wir sind die SoR-AG des Gymnasiums Traben-Trarbach.
Auf dieser Seite berichten wir von unseren Projekten
und unserer sonstigen Arbeit.
Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
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